Durchlaufofen: Wärme ohne Kompromisse
Wenn jedes
Bauteil gleich gut werden muss und Taktzeiten zählen, ist ein Durchlaufofen
die richtige Wahl. Die
thermische Behandlung erfolgt kontinuierlich, gleichmäßig und prozesssicher – ideal für eine Serienproduktion. Ein Durchlaufofen verbindet eine
stabile Temperaturführung mit hohem Durchsatz. Er lässt sich individuell auf Werkstück, Linie und Takt anpassen – und fügt sich nahtlos in bestehende Prozesse ein.

Wann ein Durchlaufofen die richtige Wahl ist
Durchlauföfen kommen immer dann zum Einsatz, wenn Bauteile in Serie und unter exakt definierten thermischen Bedingungen behandelt werden müssen. Im Gegensatz zu Kammer- oder Chargenöfen arbeiten sie kontinuierlich – das Werkstück wird ohne Unterbrechung durch den Ofen geführt.
Typische Anforderungen, bei denen Durchlauföfen eingesetzt sind:
- Reproduzierbare Wärmeprozesse mit engen Toleranzen
- Mittlere bis sehr hohe Stückzahlen im Mehrschichtbetrieb
- Integration in automatisierte Fertigungs- oder Montagelinien
- Dokumentationspflicht nach CQI-9, ISO/TS 16949 o. ä.
- Platzoptimierte Lösungen bei begrenzten Raumverhältnissen
So funktioniert ein Durchlaufofen
Ein Durchlaufofen ist mehr als ein beheizter Bereich mit Fördertechnik. Es ist ein präzise gesteuertes System mit mehreren Regelzonen, intelligentem Wärmemanagement und durchdachter Mechanik. Die Bauteile werden durch definierte Temperaturbereiche geführt – ohne Unterbrechung, ohne Kontaktverluste, ohne Abweichung.
Zentrale Bestandteile
- Ofentunnel mit Zonenheizung (elektrisch, gasbeheizt oder IR)
- Fördermechanik (Band, Kette, Tray oder Werkstückträger)
- Regeltechnik für Temperatur, Taktung und Prozessüberwachung
- Kühlsektion für geregelten Temperaturabfall (Luft oder Wasser)
- Optional: Sensorik, Temperaturdatenlogger, SPS-Anbindung
Temperaturzonen exakt abgestimmt
Ein Durchlaufofen ist untergliedert in autark geregelte Temperaturzonen – jeweils mit separater Heizleistung, Sensorik und Luftführung. Üblicherweise teilt man den Ofen in folgende Bereiche ein:
- Aufheizzone: kontrollierter Temperaturanstieg ohne thermischen Schock
- Haltezone: definierte thermische Verweilzeit – z. B. für Spannungsabbau
- Kühlzone: geregelte Temperaturabsenkung für formstabile Ergebnisse
Durchlauföfen, exakt auf Ihre Anforderungen abgestimmt
Unsere Durchlauföfen sind
keine vorgefertigten Standardmodelle. Sie werden individuell konstruiert,
um sich millimetergenau in Ihre Fertigung zu integrieren – mechanisch, thermisch und steuerungstechnisch. Jeder Ofen entsteht bei Dreisbach & Jungmann auf Basis einer detaillierten Analyse Ihrer Aufgabenstellung.
Kategorie | Optionen |
---|---|
Fördersysteme | Förderband, Kettenförderer, Mehrfachkettensystem, Tray-Fördersystem, individuelle Trägersysteme |
Trennbarkeit | Einspurig, Mehrspurig, Einzeltransport |
Befüllung | Kontinuierlich, Chargenweise |
Produktorientierung | Chaotisch, Lageorientiert, Vereinzelt geführt |
Integrationsgrad | Stand-Alone, In Prozesskette integriert (inkl. SPS-/MES-Anbindung) |
Abschirmung | Luftvorhang, Schotts, Stahlvorhang |
Zusatzfunktionen | Höhenverstellbar, CQI9-konform, Staplerfähig, fahrbar, Energiesparmodus, Absaugung, Betriebsdatenerfassung, Temperaturschreiber |
Stärken im Betrieb: Was ein Durchlaufofen leistet
Reproduzierbare Bauteilqualität
Durch exakt geregelte Temperaturzonen und definierte Verweilzeiten
erhält jedes Bauteil dieselben thermischen Bedingungen. Das sorgt für
konstante Materialeigenschaften und hohe Prozesssicherheit
– ein zentraler Faktor bei QS-pflichtigen Anwendungen.
Reduzierter Personalaufwand
Der automatisierte Durchlauf ersetzt manuelle Be- und Entladeprozesse. Das senkt den Personalbedarf, reduziert Bedienfehler und
ermöglicht eine gleichmäßige Auslastung – auch im Schichtbetrieb oder bei Personalengpässen.
Hoher Durchsatz bei kompakter Bauweise
Dank kontinuierlicher Führung
entfällt der Zyklusstopp wie bei Kammeröfen. Der
Materialfluss bleibt stabil, und es lassen sich deutlich
mehr Teile pro Stunde verarbeiten
– bei effizienter Nutzung der verfügbaren Fläche.
Energieeffizienter Betrieb
Wärme bleibt dort, wo sie gebraucht wird:
Hochwertige Isolierung, durchdachte Luftführung und Funktionen wie zeitgesteuertes Vorheizen senken den Energieverbrauch nachhaltig – ohne die Prozessqualität zu beeinträchtigen.
Wartungsfreundlicher Aufbau
Alle relevanten
Komponenten sind gut zugänglich und auf schnellen Service ausgelegt. Das minimiert Stillstände und reduziert den Wartungsaufwand im laufenden Betrieb – besonders im Mehrschichtbetrieb ein klarer Vorteil.
Nahtlose Linienintegration
Unsere Öfen lassen sich
exakt in bestehende Fertigungsabläufe einbinden – mechanisch wie steuerungstechnisch. Schnittstellen zu angrenzenden Steuerungen, MES oder Roboterzellen sind standardisierbar und dokumentiert.
Dokumentationssicherheit
Temperaturverläufe und Taktzeiten lassen sich lückenlos aufzeichnen – rückverfolgbar und normgerecht. Das schafft Transparenz und erfüllt Anforderungen in regulierten Branchen zuverlässig.
Typische Anwendungen: Für präzise Wärmebehandlung im Serienprozess
Durchlauföfen von Dreisbach & Jungmann kommen immer dann zum Einsatz, wenn Wärmebehandlung fester Bestandteil der Fertigung ist – und reproduzierbare Ergebnisse, Prozessdokumentation und kontinuierlicher Materialfluss gefordert sind.
Typische Anwendungen in der Praxis:
- Spannungsarmglühen von Federn – zur Reduktion mechanischer Spannungen nach Umformprozessen in der Automobilzulieferung
- Tempern von Kunststoffteilen – zur Formstabilisierung und Spannungsabbau nach Spritzguss
- Trocknen technischer Komponenten – etwa nach Entfettung, Beschichtung oder Reinigung
- Vorwärmen vor Umformung – z. B. bei Blechumformung, Tiefziehen oder Thermopressen
- Aushärten von Klebeverbindungen oder Dichtmassen – kontrolliert, taktgenau und dokumentiert