Bin Picking System: Wenn Roboter Ordnung schaffen
In der Fertigung ist Zeit gleich Wertschöpfung. Sobald Mitarbeiter Kisten voller unsortierter Teile manuell leeren, geht wertvolle Energie verloren.
Das Bin Picking System macht Schluss mit diesem Engpass. Es verwandelt unübersichtliche Teileberge in strukturierte Materialflüsse.
Roboter greifen gezielt, legen Bauteile exakt ab und sichern eine Produktion, die ohne Pause läuft.

Von der Idee zum System
Die Grundidee von
Bin Picking klingt auf den ersten Blick simpel: Teile sollen automatisch aus einer Kiste gegriffen und an die richtige Stelle weitergegeben werden. Hinter dieser scheinbar einfachen Aufgabe steckt jedoch ein
hochentwickeltes Zusammenspiel aus Sensorik, Software und Robotik. Erst wenn alle Bausteine perfekt ineinandergreifen, entsteht ein System, das zuverlässig arbeitet. Ein Bin Picking System ist deshalb keine Standardlösung, sondern ein
fein abgestimmtes Werkzeug, das für den Dauerbetrieb ausgelegt ist und sich flexibel an neue Teile und Prozesse anpassen kann.
Der Aufbau eines Bin Picking Systems
Ein funktionierendes Bin Picking System vereint mehrere Technologien in einer abgestimmten Einheit.
Sensorik, die jedes Detail erfasst
Eine
3D-Kamera oder ein Laserscanner erkennt die genaue
Lage, Position und Orientierung jedes sichtbaren Bauteils. Selbst spiegelnde Oberflächen oder überlappende Teile werden identifiziert.
Software, die blitzschnell entscheidet
Die
Bildverarbeitung verarbeitet die erfassten Daten, bewertet mögliche Greifpunkte und berechnet in Sekundenbruchteilen, welches Teil als nächstes entnommen wird.
Roboter und Greifer, die zuverlässig arbeiten
Ein Roboterarm fährt die berechnete Position an. Der
Greifer wird individuell an die Form und das Material der Teile angepasst, um ein sicheres Handling ohne Beschädigungen zu gewährleisten.
Nahtlose Übergabe in den Prozess
Die
Bauteile werden exakt an der vorgesehenen Stelle abgelegt. Ob auf einem Förderband, in einer Montagevorrichtung oder direkt in einer Maschine – der
Übergang erfolgt störungsfrei und planbar.
So läuft der Prozess in der Praxis
Der Einsatz beginnt mit einem vollen Behälter, der in das System eingebracht wird. Die Kamera erstellt ein detailliertes Abbild der Oberfläche und erkennt jedes sichtbare Teil. Die Software analysiert diese Daten und wählt das Bauteil aus, das sich am besten greifen lässt. Dabei werden Kollisionen ausgeschlossen und auch die Lage der umliegenden Teile berücksichtigt.
Sobald der optimale Greifpunkt feststeht, plant die Steuerung den Bewegungsweg des Roboters. Der Arm fährt die Position präzise an, der Greifer schließt sich kontrolliert um das Teil und hebt es aus der Kiste. Das Bauteil wird nun an die definierte Ablagestelle übergeben. Dort legt das System es so ab, dass die nachfolgenden Maschinen oder Montageplätze ohne Verzögerung weiterarbeiten können.
Dieser Ablauf wiederholt sich permanent, bis der Behälter leer ist. Durch die Geschwindigkeit der Berechnung und die Präzision des Roboters entsteht ein
kontinuierlicher Materialfluss. Maschinen bleiben konstant versorgt und Stillstände werden zuverlässig vermieden.
Die Vorteile von Bin Picking in Ihrer Fertigung
Ein Bin Picking System ist nicht auf eine Branche beschränkt, sondern kommt überall dort zum Einsatz, wo chaotisch gelagerte Teile in einen geordneten Prozess überführt werden müssen.
- In der Automobilzulieferung werden Schrauben, Clips oder Halter automatisch gegriffen und den Montageanlagen zugeführt.
- In der Medizintechnik ermöglicht das System die sterile Entnahme empfindlicher Kunststoffteile, die direkt in Vorrichtungen eingelegt werden.
- Im Maschinenbau werden Rohteile für CNC-Bearbeitungszentren automatisch vereinzelt und bereitgestellt.
- In der Logistik sorgt das System dafür, dass Artikel vor dem Verpacken oder Palettieren sortiert und geordnet sind.
- In der Federindustrie werden Drahtfedern zuverlässig erkannt, gegriffen und für die Weiterverarbeitung bereitgelegt.
Die Roboterzelle von Dreisbach
Bei Dreisbach & Jungmann steht die Roboterzelle im Zentrum jedes Bin Picking Systems. Sie vereint Kamera, Software, Roboterarm und Greifer in einem geschlossenen, modular aufgebauten System.
Unsere Roboterzellen sind kompakt, robust und für den Dauerbetrieb ausgelegt. Sie lassen sich als eigenständige Lösung betreiben oder direkt in bestehende Fertigungslinien integrieren. Je nach Anforderung erweitern wir die Zelle mit zusätzlichen Funktionen wie Sortieren, Kleben oder Lasermarkieren.
Das macht die Roboterzelle nicht nur zum Spezialisten für Teileentnahme, sondern zu einer vielseitigen Automatisierungseinheit, die mehrere Prozessschritte zuverlässig übernimmt.
Welche Vorteile ein Bin Picking System bringt
Konstante Teilezufuhr
Das System sorgt dafür, dass Ihre Anlagen
jederzeit mit Bauteilen versorgt werden. Der Roboter
greift automatisch und exakt, wodurch Abläufe gleichmäßig und ohne Unterbrechung laufen.
Weniger Ausschuss
Dank präziser Teileerkennung und gezieltem Greifen werden
Fehlgriffe vermieden. Das
reduziert Schäden an Bauteilen und
senkt die Ausschussrate dauerhaft.
Mehr Prozesssicherheit
Bin Picking bringt
klare Abläufe. Jeder
Griff des Roboters ist wiederholbar und stabil. Dadurch werden Ihre Prozesse zuverlässiger und die Produktionsqualität bleibt konstant hoch.
Entlastung für Fachkräfte
Monotone Sortierarbeiten entfallen. Mitarbeitende werden für wertschöpfende Tätigkeiten frei, etwa für Prozesskontrolle oder Wartung. Das
steigert Motivation und Effizienz.
Flexible Nutzung
Die Systeme lassen sich auf
unterschiedliche Bauteile anpassen. Form, Gewicht oder Material spielen kaum eine Rolle. Ein Wechsel ist oft ohne Umrüstung möglich.
Schneller Return on Investment
Durch
geringere Personal- und Ausschusskosten rechnet sich die Investition frühzeitig. Je nach Anwendung
amortisieren sich Bin-Picking-Systeme bereits nach wenigen Monaten.
Mehrwert für Ihre Fertigung
Ein Bin Picking System wirkt sich spürbar auf den Alltag in der Produktion aus. Unternehmen berichten von einer deutlich höheren Schichtleistung, weil Roboter ohne Unterbrechung arbeiten. Die Ausschussquote sinkt, da Fehlgriffe praktisch ausgeschlossen sind. Gleichzeitig lassen sich Produktionspläne verlässlicher einhalten, da Materialflüsse stabil bleiben.
Auch die
Motivation der Mitarbeiter steigt, wenn monotone Aufgaben entfallen und sie mehr Verantwortung in der Prozessüberwachung übernehmen.
Das gesamte Unternehmen profitiert: von geringeren Kosten, von stabilen Abläufen und von einer stärkeren Wettbewerbsposition.