Kammerofen mit System
Wenn
Wärmeprozesse exakt, reproduzierbar und kontrolliert ablaufen müssen – aber nicht in Serie, sondern variabel und chargenweise – ist der Kammerofen
die richtige Wahl. Unsere Kammeröfen sind nicht von der Stange. Sie entstehen aus einem präzisen Verständnis Ihrer Bauteile, Ihrer Anforderungen und Ihrer Linie. So entsteht ein Werkzeug, kein Kompromiss.

Was den Kammerofen zur idealen Lösung macht
Ein Kammerofen ist ein geschlossener Wärmebehandlungsraum mit definierter Temperaturführung und Haltezeitsteuerung. Er kommt immer dann zum Einsatz, wenn Werkstücke nicht im kontinuierlichen Durchlauf, sondern individuell, kontrolliert und auftragsbezogen thermisch behandelt werden müssen.
Typische Anforderungen, die einen Kammerofen erforderlich machen:
- Die Bauteile haben unterschiedliche Geometrien oder Materialien
- Der Durchsatz ist begrenzt, aber die Prozesssicherheit muss hoch sein
- Es braucht definierte Haltezeiten, die nicht auf Taktzeiten abgestimmt sind
- Der Beladungsprozess soll manuell oder mit flexiblem Handling erfolgen
- Die Temperaturführung muss reproduzierbar dokumentiert werden
Ein Ofen, der zu Ihrem Prozess passt – nicht umgekehrt
Wir entwickeln Kammeröfen nicht anhand vordefinierter Maße, sondern ausgehend von der technischen Realität in Ihrem Betrieb. Dabei stellen wir uns zunächst drei konkrete Fragen:
- Was soll mit dem Bauteil passieren?
Erwärmen, Tempern, Aushärten, Trocknen – je nach Funktion, Material, Zielwerten. - Wie ist das Umfeld?
Platzverhältnisse, Personalverfügbarkeit, Automatisierungsgrad, Taktzeiten. - Welche Anforderungen gelten für den Prozess?
Temperaturbereiche, Haltezeiten, Dokumentation, Schnittstellen zu übergeordneten Systemen.
Basierend auf diesen Parametern entsteht ein Kammerofen, der präzise auf Ihren Produktionsalltag abgestimmt ist – in Größe, Ausstattung und Steuerung. Das Ergebnis ist
kein allgemeiner „Industrieofen“, sondern ein Werkzeug, das sich nahtlos in Ihre Linie integriert – ohne Anpassungsbedarf nachträglich.


Modular aufgebaut – exakt so, wie Ihr Prozess es verlangt
Unser Kammerofen-Portfolio
basiert auf einem modularen System. Sie wählen exakt die Ausführung, die zu Ihrem Prozess, Ihrem Produkt und Ihrer Fertigungsumgebung passt – vom
Temperaturbereich über die Steuerung bis hin zur Art der Befüllung und Entleerung. Die Übersicht zeigt: Unsere Kammeröfen lassen sich in sämtlichen wesentlichen Parametern flexibel konfigurieren.
Temperaturbereich
Unsere Kammeröfen decken einen
Anwendungsbereich von 50 °C bis 600 °C ab – geeignet für Trocknungs-, Aushärte-, Temper- und Glühprozesse in unterschiedlichen Branchen. Auf Wunsch auch mit präziser Rampenregelung für sensible Werkstoffe.
Kapazitäten
Ob
2 Liter für Laboranwendungen oder 10 m³ Volumen für Großserien – die Größen und Nutzräume werden exakt auf Ihre Bauteile, Chargengrößen und Produktionsmenge ausgelegt.
Gewichtsbereiche von 5 kg bis 1.500 kg pro Charge sind realisierbar.
Befüllung & Entleerung
- Manuell: ideal für flexible, bedienergeführte Prozesse
- Halbautomatisch: z. B. mit Schwenklade oder Werkstückträgern
- Vollautomatisch: bei Integration in Roboterzellen oder Fertigungslinien
Der Ofenaufbau ist so gestaltet, dass spätere Umstellungen (z. B. von manuell auf automatisiert) möglich bleiben.
Steuerung & Prozesskontrolle
Je nach Anforderung erhalten Sie:
- SPS-Steuerung mit benutzerfreundlicher Bedienoberfläche
- Temperaturcontroller mit präziser Zonenregelung
- Energieverbrauchsmessung für energieoptimierten Betrieb
- Betriebsdatenerfassung mit Rückverfolgbarkeit auf Chargenebene
Die Steuerung ist optional mit MES-/ERP-Systemen koppelbar.
Konformität & Normerfüllung
Unsere Anlagen erfüllen je nach Ausführung:
- CE-Konformität gemäß Maschinenrichtlinie
- CQI-9-Vorgaben bei Wärmebehandlungsprozessen in der Automobilindustrie
Dokumentation, Prüfprotokolle und Abnahmen liefern wir bei Bedarf mit – vollständig integriert in Ihre Qualitätssicherung.
Integrierbarkeit in Ihre Fertigung
Der Kammerofen lässt sich vollständig in bestehende Linien, Systeme oder Prozesse einfügen. Mechanische und digitale Schnittstellen sind eindeutig definiert und lassen sich projektspezifisch anpassen – z. B. für:
- Roboterzellen
- Fördersysteme
- Prüfstationen
- Nachgelagerte Montageprozesse
Ihre Vorteile – technisch messbar, praktisch spürbar
Reproduzierbare Qualität
Jede Charge wird
unter identischen Bedingungen behandelt. Das reduziert Streuungen im Bauteilverhalten, sichert Montage- und Funktionsfähigkeit und erfüllt dokumentationspflichtige Vorgaben – z. B. bei sicherheitsrelevanten Komponenten in der Medizintechnik oder Automobilindustrie.
Individuell automatisierbar
Ob manuell betrieben, teilautomatisiert oder komplett eingebunden in Roboterzellen:
Unsere Kammeröfen sind auf Integration ausgelegt.
Schnittstellen zu Handling-Systemen, Förderstrecken oder MES-Strukturen sind von Anfang an mitgedacht – und
bei Bedarf nachrüstbar.
Prozess Dokumentation
Die Steuerung erfasst Temperaturverläufe, Chargenkennungen, Haltezeiten und Auslösebedingungen präzise und manipulationssicher. Ideal für
qualitätskritische Anwendungen nach CQI-9 oder firmeninternen QS-Richtlinien. So sparen Sie Zeit bei der Freigabe und gewinnen Prozesssicherheit.
Wartungsfreundlich
Unsere Anlagen sind klar aufgebaut, logisch strukturiert und einfach zugänglich.
Verschleißteile lassen sich ohne Spezialwerkzeuge wechseln. Das
reduziert Standzeiten und
vereinfacht die Instandhaltung – gerade in Linien mit hoher Auslastung.
Energieeinsparung
Durch
mehrlagige Isolierung, optimierte Luftführung und intelligente Heizsteuerung wird Energie dort eingesetzt, wo sie gebraucht wird – nicht in Leerzeiten oder Gehäuseverlusten. Das
senkt laufende Kosten, ohne Kompromisse bei der Prozessqualität.
Klare Schnittstellen
Ob Sie
MES-, ERP- oder einfache I/O-Anbindung benötigen: Wir schaffen
eindeutige Schnittstellen, dokumentieren die Übergabe und vermeiden Medienbrüche. Dadurch fügt sich der Ofen zuverlässig in bestehende Systeme ein –
ohne Nacharbeiten an der Infrastruktur.
Typische Anwendungen – wo der Kammerofen seine Stärken ausspielt
Unsere Kammeröfen werden gezielt dort eingesetzt, wo Prozesse stabil, wiederholgenau und dokumentierbar ablaufen müssen – unabhängig von Losgröße oder Bauteilgeometrie.
Bewährte Einsatzbeispiele:
- Spannungsarmglühen von umgeformten Stahl- oder Messingbauteilen zur Reduzierung innerer Spannungen
- Tempern von Kunststoffteilen zur Maßstabilisierung nach dem Spritzguss
- Aushärten von Klebstoffen unter exakt gesteuerten Temperaturverläufen
- Trocknung von Werkstücken nach Reinigung oder Beschichtung
- Erwärmung vor Montage- oder Fügevorgängen, z. B. bei Press- oder Schrumpfverbindungen
- Reinigung von Medizinkomponenten
Unser Projektablauf – von der Anforderung zur Lösung
Technik ist dann gut, wenn sie zum Prozess passt. Deshalb arbeiten wir mit einem klar strukturierten Vorgehen – von der ersten Analyse bis zur Inbetriebnahme.
- Technische Erstberatung: Sie nennen uns Ihre Anforderungen – wir analysieren Prozess, Bauteil und Zielparameter und geben innerhalb von 30 Minuten eine erste Einschätzung.
- Konzeptentwicklung: Basierend auf Prozessdaten und Rahmenbedingungen erstellen wir ein technisches Ofenkonzept mit belastbarer Kalkulation, Schnittstellenbeschreibung und Zeitleiste.
- Konstruktion & Fertigung: Nach Freigabe beginnt die Umsetzung – mechanisch, elektrisch und steuerungstechnisch. Alle Systeme werden projektspezifisch gefertigt.
- Installation & Inbetriebnahme: Der Ofen wird bei Ihnen eingebunden, getestet und in Betrieb genommen – inklusive Schulung und Prozessdokumentation.
- Wartung & Weiterentwicklung:
Auch nach Projektabschluss begleiten wir Ihre Anlage – mit Ersatzteilen, Nachrüstung oder technischen Anpassungen, wenn sich Prozesse ändern.